Erste bundesweite Honorarumfrage unter freiberuflichen Lektorinnen und Lektoren gestartet

Frankfurt am Main, 16. April 2005

VFLL erhebt Daten unter seinen Mitgliedern / Selbstständige Lektorinnen und Lektoren außerhalb des Verbands ebenfalls angesprochen / Ergebnisse im Herbst 2005

Am 4. April ist die erste bundesweite Honorarumfrage unter freiberuflich tätigen Lektorinnen und Lektoren angelaufen. Organisiert wird die Datenerhebung vom Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL) e.V. Befragt werden sollen alle 500 Mitglieder des VFLL, aber auch möglichst viele selbstständige Lektorinnen und Lektoren außerhalb des Verbandes. Die Umfrage dauert bis Ende Mai, im Herbst will der Verband die Ergebnisse bekannt geben.

Erst kürzlich stellten auf einer Podiumsdiskussion während der Leipziger Buchmesse der Verleger Joachim Unseld, der Literaturkritiker Denis Scheck, die Lektorin Katharina Raabe und der Literaturwissenschaftler Gunther Nickel überstimmend die Notwendigkeit hoch qualifizierter und gut bezahlter Außenlektoren für die Buchbranche fest. Ob Freie Lektorinnen und Lektoren auch tatsächlich „gut“ bezahlt werden und was unter einer angemessenen Honorierung zu verstehen ist, darüber konnten die Teilnehmer des Gesprächs allerdings keine verlässliche Auskunft geben. Dass es an Informationen über die Einkommenssituation der Betroffenen mangelt, ist – wie das Leipziger Beispiel zeigt – in der Verlagswelt eher üblich. Dazu kommt, dass viele Freie Lektorinnen und Lektoren inzwischen häufig zusätzlich oder gar ausschließlich für Kunden aus anderen Bereichen, wie Werbeagenturen, Unternehmen oder Einrichtungen der Öffentlichen Hand, arbeiten. Dies macht es noch schwerer, sich ein einheitliches Bild über die Honorarsituation des Berufsfeldes Freies Lektorat zu verschaffen.

Der VFLL wird nun erstmals umfassende und verlässliche Daten über die finanzielle und soziale Lage Freier Lektorinnen und Lektoren im deutschsprachigen Raum erheben und dokumentieren. In erster Linie spricht der Verband dabei seine Mitglieder an. Um die Datenbasis zu verbreitern, sind aber auch freiberufliche Lektorinnen und Lektoren außerhalb des VFLL ausdrücklich eingeladen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Sie können den 6-seitigen Fragebogen samt Erläuterungen und Ausfüllhilfen auf der Website des VFLL (www.vfll.de) herunterladen.

Nach der Auswertung der Umfrage soll es allen in Lektorat, Korrektorat, Redaktion oder im Producing Tätigen möglich sein, einen Vergleich der eigenen Einkommenssituation mit dem Durchschnitt der Berufskollegen anzustellen. Außerdem werden sie – einen ausreichenden Rücklauf der Fragebögen vorausgesetzt – spezifische Informationen zur Honorarhöhe, aufgeschlüsselt nach Regionen, Tätigkeitsbereichen, Auftraggebern oder Berufserfahrung, abrufen können. Darüber hinaus will der Verband endlich auch einen fundierten Vergleich mit der Situation fest angestellter Lektorinnen und Lektoren und von Vertretern anderer Medienberufe anstellen, für die die entsprechenden Zahlen und Daten zum Teil schon seit Jahren bekannt sind.

Längerfristig plant der VFLL auch eine Längsschnittstudie, die etwa alle zwei Jahre die 2005 erstmals erhobenen Daten aktualisieren und fortschreiben wird. Alle bereits im Rahmen der gerade angelaufenen Umfrage Angesprochenen werden dazu eingeladen, auch an dieser Studie teilzunehmen.

Für die sorgfältige Auswertung der zwei Monate laufenden Umfrage haben die innerhalb des Verbandes Verantwortlichen zusätzlich ein Vierteljahr einkalkuliert. Mit den Ergebnissen ist also für den September 2005 zu rechnen. Aus diesem Anlass wird der VFLL die interessierte Öffentlichkeit noch einmal ausführlich informieren.

Wenn Sie nähere Informationen zu der Honorarumfrage oder zum Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL e.V.) wünschen, besuchen Sie bitte die Website www.vfll.de oder wenden Sie sich an die

Geschäftstelle des VFLL
Dr. Carla Meyer
Tel.: 0 93 73.98 02 54
Fax: 0 93 73.98 02 55
E-Mail: geschaeftsstelle@vfll.de

Michael Köhler
Pressesprecher des VFLL