Wer das Urheberrecht ändern will, muss Alternativen anbieten

22. Mai 2012

„Wer das Urheberrecht ändern will, muss echte Alternativen anbieten.“ Mit diesem Hinweis schaltet sich der Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL) in die Urheberrechtsdebatte ein. Neue Verwertungs- und Vergütungsmodelle müssten so gestaltet sein, dass alle am Schaffensprozess Beteiligten angemessen entlohnt werden.
                                    
Der Verband weist darauf hin, dass es beim Urheberrecht nicht nur um Urheber, Verwerter und Nutzer gehe. Auch die Interessen derjenigen, die nicht Urheber im Sinne des Gesetzes, aber durch geistige Arbeit in den Schaffensprozess involviert sind, müssen gewahrt werden. Andernfalls würde die kulturelle Produktion nicht funktionieren. Das gilt zum Beispiel für Lektoren oder Tontechniker.

Professionelle Lektoratsarbeit kann nicht kostenlos geleistet werden. Die notwendigen Mittel dafür werden durch die Verwertung der Urheberrechte erwirtschaftet. Diese Tatsache ist im Übrigen davon unabhängig, ob der Autor über einen Verlag oder im Alleingang veröffentlicht. Der sogenannten Kulturflatrate als alternativem Modell der Künstlervergütung steht der VFLL zum gegenwärtigen Zeitpunkt interessiert, aber abwartend gegenüber. Es ist bislang unklar, wie dieses Modell im Einzelnen aussehen soll. Somit ist es Aufgabe der Befürworter, zunächst einmal konkrete Vorschläge zu machen. Da die Digitalisierung der Buchbranche erst am Anfang steht, bleibt hierfür genügend Zeit. Freiwillige Bezahlmodelle wie Crowdsourcing und Micropayment sind akzeptabel, sofern sie von den Schaffenden tatsächlich aus eigenem Antrieb gewählt werden. Sie können aus Sicht des Lektorenverbandes jedoch die klassischen Vertriebswege auf absehbare Zeit keinesfalls ersetzen.

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