Freie Lektorinnen und Lektoren stellen Weichen für die Zukunft

Frankfurt am Main, 19. Mai 2004

Mitgliederversammlung des VFLL tagte in Marbach am Neckar / Beschlüsse zur Förderung von Berufsanfängern und zur Ausweitung des Serviceangebots

Die 5. ordentliche Mitgliederversammlung des Verbandes der Freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL) in Marbach am Neckar ist am vergangenen Wochenende (15./16. Mai) mit zwei für die Zukunft des Verbandes richtungsweisenden Entscheidungen zu Ende gegangen. Zunächst stimmte die Versammlung mehrheitlich einer Satzungsänderung zu, durch die die Stellung von Berufsanfängern deutlich gestärkt wird. Anschließend erteilten die aus dem ganzen Bundesgebiet in die Schillerstadt angereisten Lektorinnen und Lektoren ihrem Vorstand den Auftrag, eine Möglichkeit zur juristischen Beratung für den VFLL und seine Mitglieder einzurichten. Beide Beschlüsse bedeuten für den noch relativ jungen Berufsverband eine wichtige Station auf dem Weg zur weiteren Professionalisierung und zu einer Ausweitung seines Serviceangebots.

Für Hochschulabgänger oder Quereinsteiger aus anderen Berufen, die ernsthaft an der Arbeit als Lektorin oder Lektor interessiert sind, aber die Kriterien für eine Aufnahme in den Verband nicht erfüllen, sehen die neuen Bestimmungen der VFLL-Satzung einen maximal zweijährigen „Kandidatenstatus" vor. „Diese Möglichkeit möchten wir all denjenigen einräumen, die – wie es unsere Satzung für eine Vollmitgliedschaft vorsieht – noch nicht das Lektorat von drei Publikationen à 150 Seiten oder Berufserfahrung in einem Verlag bzw. einem anderen Medienunternehmen nachweisen können", erläutert die VFLL-Vorsitzende Anja Sieber den Beschluss.

Die von Anja Sieber genannten Anforderungen hatte der VFLL im Oktober 2002 als Ausweis des fachlichen Könnens seiner Mitglieder eingeführt und bei der diesjährigen Versammlung noch einmal leicht modifiziert. „Gleichzeitig", so die Vorsitzende weiter, „erhalten wir jedoch immer häufiger Anfragen von Berufsanfängern, die diese formalen Voraussetzungen noch nicht erfüllen. Diesem Personenkreis wollen wir unbedingt die Anbindung an den Verband erleichtern." Die Kandidatinnen und Kandidaten verfügen nach den Worten von Sieber über die gleichen Rechte und Pflichten wie Mitglieder des VFLL – bis auf wenige Ausnahmen wie das aktive und passive Wahlrecht sowie die Möglichkeit zum Eintrag in das Adressverzeichnis des Verbandes. Darüber hinaus erhalten sie besondere Weiterbildungsangebote und, zum Beispiel über eine verbandsinterne Mailingliste, die Möglichkeit zum Informationsaustausch mit erfahrenen Berufskollegen. Erfüllen die Kandidatinnen und Kandidaten innerhalb der Zweijahresfrist die Aufnahmebedingungen, erhalten sie umgehend den Status als Vollmitglieder.

Besonders erfreut zeigt sich Anja Sieber, dass der VFLL mit dem Marbacher Beschluss zur Einrichtung einer Rechtsberatung seinen Mitgliedern nun auch einen Service bieten kann, der für etablierte berufsständische Organisationen längst selbstverständlich ist. "Nachdem wir in den letzten Jahren andere Angebote wie die Erstellung unseres Lektorenverzeichnisses und regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen auf den Weg bringen konnten, sahen wir jetzt den Zeitpunkt gekommen, auch diese Aufgabe zu schultern." Das ständige Wachstum des Verbandes, der inzwischen über 460 Mitglieder zählt, habe dafür nicht zuletzt auch die finanziellen Voraussetzungen geschaffen, so die Vorsitzende. Das von den Mitgliedern verabschiedete Konzept sieht einen Vertrag mit einem im Medienrecht versierten Anwalt vor. Er wird neben rechtlichem Flankenschutz für den VFLL bei berufs- und verbandspolitischen Themen auch eine juristische Erstberatung für die Verbandsmitglieder in allen Fragen anbieten, die mit ihrer beruflichen Tätigkeit in Zusammenhang stehen. Nach einer halbjährigen Testphase, in der der konkrete Bedarf für ein solches Angebot ermittelt werden soll, wird der Vorstand des Verbandes über die Weiterführung des Konzepts entscheiden.

Sollten Sie weitere Informationen wünschen oder Rückfragen haben, besuchen Sie die Website des VFLL unter www.vfll.de oder wenden Sie sich an

Anja Sieber (1. Vorsitzende VFLL)

oder an

Michael Köhler (Pressesprecher VFLL)