Auslassungspunkte

In vielen Texten, die ich erhalte, fällt eine Vielzahl von Auslassungspunkten auf. Das sind die drei Pünktchen, die Sie in der Überschrift sehen. Wozu dienen Auslassungspunkte? Wie ihr Name schon sagt: Sie werden verwendet, wenn der Autor anzeigen möchte, dass etwas ausgelassen wurde. Wenn ein Sprecher im Dialog zum Beispiel seinen Satz nicht vollendet: „Verdammter Mist, was machst …“

Eine weitere Möglichkeit sind ausgelassene Buchstaben, vor allem bei Worten, die man auslässt, zum Beispiel aus Höflichkeit: „Du verf… Idiot“. Hier wird ein ziemlich vulgärer Begriff nicht ausgeschrieben. Konsequenterweise zeigt man das durch die Auslassungspunkte an.

Außerdem können Auslassungspunkte im Dialog Stottern oder Zögern anzeigen: „Also ich … also ich finde das nicht gut.“

ACHTUNG: Werden Worte ausgelassen, also ein Satz nicht zu Ende geführt, kommt ein Leerzeichen vor die drei Auslassungspunkte. Wird ein Wort nicht ausgeschrieben, also Buchstaben ausgelassen, dann setzt man die Auslassungspunkte direkt ohne Leerzeichen dazwischen ein.

Aber was ist mit den Auslassungspunkten in folgendem Fall: Sie betrachtete wütend die zugeschlagene Tür. ... Später öffnete sich die Tür und Gerd kam herein. Da wird gar nichts ausgelassen. Die Auslassungzeichen sollen hier andeuten, dass einige Zeit vergeht. Und dafür gibt es Absätze. Wenn Sie einen Absatz einsetzen, weiß der Leser: Da kommt etwas Neues. Oder es vergeht etwas Zeit. Oder ...

Verwenden Sie Auslassungspunkte nur dort, wo Sie wirklich etwas auslassen. In allen anderen Fällen ist ein neuer Absatz die beste Wahl. Und eine Formulierung des Textes, die das dem Leser vermittelt.

 

Hans Peter Roentgen, www.hanspeterroentgen.de

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