Buchbesprechungen

Lehrreiche und vergnügliche Fehlersuche

Was braucht es fürs Korrekturlesen? Ganz klar: ein umfassendes Wissen rund um Rechtschreibung, Zeichensetzung und Typografie. Plus einen Blick, der die Fehler auch tatsächlich erkennt. Wie kann dieser Blick geschult werden? Ganz klar: mit Übung. Seminarleiter und Autor Johannes Sailler hat nun gleich vier weitere Bücher herausgegeben, mit denen sich freie Lektor*innen auf die vergnügliche und lehrreiche Fehlersuche begeben können.

Buch mit Doppelnutzen

Im letzten Jahr ist Corporate Books von Michael Schickerling und Friedhelm Schwarz bei Bramann erschienen. Um es gleich zu sagen: Dieses Buch ist sehr nutzbringend für all diejenigen, die ein Corporate Book verfassen oder herausgeben wollen. Und freie Lektorinnen und Lektoren können gleich einen doppelten Nutzen daraus ziehen, nämlich wenn sie im Bereich Corporate Publishing unterwegs sind oder wenn sie ein eigenes Corporate Book veröffentlichen möchten.

Das Übersetzungslektorat – Arbeit im Verborgenen

Wenn Lektorinnen und Lektoren eine Übersetzung lektorieren, haben sie andere Voraussetzungen und Herausforderungen als bei einem ursprünglich deutschsprachigen Text. Grund genug für ein Fachbuch, das viele Aspekte beleuchtet: Die Zusammenarbeit mit Übersetzer und Verlag etwa oder die möglichen Einstiegswege in diesen Bereich. In Zusammenarbeit mit dem BDÜ Fachverlag hat der VFLL ein Standardwerk zum Thema Übersetzungslektorat herausgegeben.

Wörter am Pranger

Von Absetzbewegung über Indianer bis zu Zwerg: Welchen Ursprung haben die Wörter, die heute angeprangert werden? Nicht immer ist das so eindeutig zu beantworten wie landläufig gedacht. Das zeigen die Bücher „Verbrannte Wörter“ und „Kaputte Wörter?“. Autor Matthias Heine bewertet diese vor dem Kontext, in den sie heute gestellt werden – und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

Insiderwissen Kinderbuch

Ulrich Störiko-Blume war jahrzehntelang in Publikumsverlagen für Kinder- und Jugendliteratur tätig, bevor er 2015 die Seite wechselte und eine Verlagsagentur gründete. Sein umfassendes Wissen ist in sein Buch Kinder- und Jugendbuchverlage: Macher, Märkte, Medien eingeflossen. Vom Überblick über den Markt bis hin zu konkreten Beispielen zu der Arbeit in den Verlagen bietet es einen großen Rundumblick. Vor allem für Einsteiger*innen in die Branche – auch im freien Lektorat – ist das Buch sehr nützlich.

Grandios: Ein Buch zum (antiken) Buch

Mit tänzerischer Leichtigkeit schreibt die Spanierin Irene Vallejo in „Papyrus. Die Geschichte der Welt in Büchern“, wie Schrift und Buch den Menschen über seine Vergesslichkeit haben siegen lassen. Sie erzählt von Griechen und Römern, Schriftrollen und Kodizes, von Autoren, Lesern und Bibliotheken der Antike und vom Traum unsterblicher Geschichten. Frech und begeistert verknüpft sie die antike Kultur mit der Literatur und Kunst unserer Zeit und nicht zuletzt mit ihrem eigenen Leben.

Theorie und Praxis der Buchherstellung

Die gelernte Schriftsetzerin Julia Walch hat ein umfassendes und trotzdem übersichtliches Werk zur Buchherstellung geschrieben. Von Lesetypografie über Schrift und Gestaltung bis hin zu Kalkulation und Druckverfahren stellt sie alle Schritte chronologisch dar. Besonders freien Lektorinnen und Lektoren, die auch Producing anbieten (wollen), bietet das Buch der Reihe BRAMANN Basics – buch & medien eine praxisbezogene Übersicht.

It’s (not) so easy …

„Genderleicht. Wie Sprache für alle elegant gelingt“ knüpft an das erfolgreiche Projekt genderleicht.de des Journalistinnenbunds e. V. an, das Christine Olderdissen maßgeblich mit aufgebaut hat. In dem Buch trägt sie nun die Meinungen und Argumentationen, Beispiele und Empfehlungen zusammen. Dabei bleibt sie in einem engen Korrektheitsverständnis und fordert gleichzeitig kreative Lösungen. Ein Widerspruch?

Kann man lesen …

Sprachkritik in Form von Glossen ist in Mode und etliche Zeitungs- und Buchverlage beglücken uns seit Jahren damit. Nun auch der Duden. Kann man sagen, muss man aber nicht – so lautet der Titel eines im vergangenen Jahr erschienenen Buches des Journalisten und Autors Andreas Neuenkirchen. Neuenkirchen ist sich der Mode und Flut der Sprachglossen durchaus bewusst und auch der Kritik an solcher Sprachkritik. Vorsorglich übt er daher in einer kurzen Einleitung Kritik an der Kritik der Sprachkritik und versucht so, seine Sprachkritik zu legitimieren.

Was kommt nach dem Sternchen*?

Das Praxis-Handbuch „Wie schreibe ich divers? Wie spreche ich gendergerecht?“ von Lann Hornscheidt und Ja’n Sammla gibt einen guten Überblick über das Spektrum der verschiedenen, konkreten Möglichkeiten, die zurzeit debattiert werden. Das Besondere: Zusätzlich erläutert und nennt es sprachliche Alternativen jenseits von binär und divers, jenseits von Geschlecht. Das ist äußerst bereichernd und sensibilisiert.

Fit für die Vergangenheit?

Das Buch Lektorat, Programmplanung und Projektmanagement im Buchverlag richtet sich zwar nicht in erster Linie an freie Lektorinnen und Lektoren. Dennoch sollten Freie, wenn sie mit Verlagen zusammenarbeiten, über die Verlagsarbeit Bescheid wissen. Dafür bietet das Buch der Reihe BRAMANN Basics buch & medien die wichtigsten Informationen in klarer Darstellung.

Books are [not] different

Was macht ein Buch aus? Was ist ein Verlag? Es lohnt sich, solche Fragen immer wieder neu zu stellen. Eine Fülle von Anregungen und Material liefert der kompakte Band von Okke Schlüter, Professor für Medienkonvergenz an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Er bietet eine Einführung in die Medienkonvergenz aus wissenschaftlicher und verlagspraktischer Sicht. Am Ende stellt er fest: Das Buch hat seinen Nischenplatz in der Medienwelt verloren.

Gute Register mit Word? – Na klar!

Viele Bücher haben einen, doch nicht immer erfüllt er die Erwartungen: Einen Index, auch Stichwortverzeichnis oder Register genannt. VFLL-Kollege Walter Greulich ist nicht nur Experte für Word, sondern auch fürs Indexing. Seinen Erfahrungsschatz auf beiden Gebieten verbindet er in seinem neuen Buch Indexing mit Word.

Schlüssige Darstellung, fragwürdige Gewichtung

Daniel Fitzke hat mit seinem Buch PR für Freiberufler eine wichtige Gruppe der Selbstständigen im Blick. Von der Bildung eines Kompetenzprofils über Pressemitteilungen und Social Media bis zum eigenen Buch geht der Autor auf fast alle PR-Instrumente ein. Bei dieser Themenfülle wären eine Einordnung der vielen Instrumente und eine bessere Gewichtung wünschenswert.

Es leben die Sprachen!

Ein Berliner Sprachwissenschaftler und Romanist, der in mehreren Ländern gelebt und gelehrt hat, wehrt sich gegen die von vielen Seiten gewünschte und bis in die Kindergärten geförderte sprachliche Globalisierung. Englisch ist eine feine Kultursprache wie das Deutsche, sagt Jürgen Trabant in „Sprachdämmerung“, aber als „Globalesisch“ lehnt er es massiv ab. Zu groß sei der Preis: Denn langfristig würden alte Kultursprachen sterben und mit ihnen der kulturelle Reichtum der Menschheit.

… aber ein echt cooles Cover

Haben wir ein Geschlecht oder entwickeln wir es erst? Welchen Einfluss hat unsere Biologie auf uns, welchen haben geschlechtsstereotypgeprägte Umwelt und Sprache? Letztendlich ist die Frage: Wie ermöglichen wir Mädchen und Jungen, besser: Wie ermöglichen wir Kindern in ihren Lebensentwürfen frei zu sein? Die Hoffnung dahinter sind nicht nur glücklichere Menschen, sondern auch eine gerechtere und bessere Gesellschaft. Der Themenkomplex ist ein Dauerbrenner.

Schreiblehre mit Schönheitsfehlern

Wer professionell Texte verfasst, sitzt schon mal vor dem leeren Papier bzw. Bildschirm. Hier hilft ein Schreibratgeber, der sich „insbesondere den psychologischen Aspekten des Textens“ widmet. Und der zeigt: Schreiben beginnt schon vor dem Schreiben. Mit Plan und Struktur gelingt es einfacher, in Fahrt zu kommen. Dazu gibt Autorin Doris Märtin ein paar Tricks – schon zaubern Anfänger und Profis Texte, die überzeugen.

Sorgenkind Semikolon

In der Studie Theorie der Punkte und Striche geht es um die Entwicklung der Interpunktion. Autor Karsten Rinas beleuchtet ihre Geschichte von der Frühen Neuzeit an. Immer trieb Sprachexpertinnen und -experten die Frage um: Wie können wir Texte lesbar machen?

Von galley slaves und make up editors

Das Fachwörterbuch Druck & Medien: Englisch – Deutsch, Deutsch – Englisch verzeichnet 10.000 deutsche Stichwörter rund um die Buchproduktion – und das in einem handlichen Format, das bestens fürs schnelle Nachschlagen geeignet ist. Urheber sind Lehrende und Studierende des Fachbereichs Buch- und Medienproduktion der HTWK Leipzig. In Gestaltung und Inhalt zeigt sich die Affinität zur Praxis. Sie ist gleichzeitig eine der Stärken und eine der Schwächen dieses Nachschlagewerks.

Fehlerteufel und Fehlerjäger

Sowohl an Korrektorinnen und Korrektoren als auch an deren Auftraggeber richtet sich das Handbuch Korrekturlesen. Autor Johannes Sailler stellt unter anderem den genauen Ablauf von Korrekturaufträgen und unterschiedliche Korrekturmethoden dar. In einem umfangreichen Glossar gibt er praktische Hinweise zu Fehlern, auf die Korrektorinnen und Korrektoren im Arbeitsalltag immer wieder stoßen.

Wie schreibst du denn, Duden?

Im August 2017 ist die nunmehr 27. Auflage des Rechtschreibdudens erschienen. Zwar ist der Duden nicht mehr „maßgebend in allen Zweifelsfällen“ wie vor der Rechtschreibreform 1996, aber nachdem der Wahrig nicht mehr fortgeführt wird, handelt es sich um das einzig verbliebene Nachschlagewerk zur deutschen Rechtschreibung.

Gefällt mir

Im Internetzeitalter wird so viel Text produziert wie nie zuvor. Ob Blog, Website oder Social Media – Texte sind schnell getippt. Wer sich mit seinem Unternehmen ins Web wagt, sollte allerdings wissen, wie er oder sie einen professionellen Auftritt hinlegt. Hier gibt Petra van Laak mit ihrem Buch Clever texten fürs Web. So bringen Sie Ihr Unternehmen zum Glänzen – auf Homepage, Blog, Facebook und Co. hilfreiche, da praxisorientierte Infos und Impulse.

Setzer- und Lektoratswissen alltagstauglich verknüpft

Ralf Turtschi schließt eine Lücke im Bücherregal. In seinem Buch Zeichen setzen! Satz-, Begriffs- und Sonderzeichen richtig einsetzen gibt der gelernte Setzer sein umfangreiches Wissen weiter – und das in einer alltagstauglichen Form. Alle, die mit Texten zu tun haben, finden hier schnell Antwort auf mikrotypografische Fragen.

Urheber- und Verlagsrecht knapp und klar

Das Buch Urheber- und Verlagsrecht von Birgit Menche vermittelt Grundlagen des Urheberrechts und benachbarter Rechtsgebiete, ausgerichtet auf die Buchbranche. Der Autorin gelingt es meistens, Sachverhalte wie Plagiat, gewerbliche Schutzrechte oder Quellenangaben verständlich zu erläutern. Damit erhalten juristische Laien eine gute Einführung in wichtige rechtliche Aspekte, die das Publizieren betreffen. Vertiefende Informationen wären an einigen Stellen wünschenswert gewesen, diese kann ein rund 160-seitiges Taschenbuch jedoch nicht liefern.

Auf Kurs gebracht

Roland Kaehlbrandt zeichnet in seinem Logbuch Deutsch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der deutschen Sprache nach. Mit seiner Meinung zu Themen wie Rechtschreibreform, Wissenschaftssprache und Deutschunterricht möchte er eine aktive Auseinandersetzung anstoßen.

Denksport statt Bettlektüre

Ist die deutsche Sprache tatsächlich im Niedergang begriffen? Welche Stilregeln sind wirklich korrekt? Was haben grammatisches und biologisches Geschlecht miteinander zu tun? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Daniel Scholten – vielen durch das Webmagazin und den Podcast *Belles Lettres bekannt – in seinem Buch Denksport Deutsch. Der Sprachwissenschaftler hinterfragt populäre Meinungen und entwickelt sprachhistorisch begründete Gegenpositionen. *

Richtig gendern – Spagat zwischen Sprachwissenschaft und Sprachkritik

Wie verständlich und korrekt schreiben, ohne bestimmte Personengruppen auszuschließen? Die Sprachwissenschaftlerinnen Gabriele Diewald und Anja Steinhauer wagen den Versuch. In ihrem Buch Richtig gendern stellen sie die verschiedenen Möglichkeiten dar. Leser und Leserinnen, die offen für das Thema sind und sich nicht vom Fachjargon abschrecken lassen, werden für geschlechter(un)gerechte Sprache und geschlechter(un)gerechten Sprachgebrauch sensibilisiert.

Schweres Buch, leichte Kost

Im ein Kilogramm schweren Buch Einfach gute Texte schreiben ist viel Duden-Wissen versammelt: Neben Grundlagen und Stolpersteinen aus Grammatik, Zeichensetzung und Rechtschreibung geben die Autoren auch Tipps für besseren Stil und Informationen über DIN-Normen im Schriftverkehr. Gerade bei solch einem umfassenden Werk wäre eine bessere Benutzerfreundlichkeit wünschenswert.

Aus dem Lektorat

Viele Autoren stellen Fragen zum Literaturbetrieb, Isa Schikorsky beantwortet einige davon in kompakter Form. Ihr Ratgeber „Aus dem Lektorat“ ist eher für Autoren als Lektoren geeignet, denn er liefert, was der Untertitel verspricht: „50 Tipps zum Schreiben und Veröffentlichen“. Lektoren können davon profitieren, wenn sie Autoren coachen.

Social Media en détail

An Social-Media-Marketing kommt heutzutage niemand mehr vorbei, der sich als Dienstleister einen Namen machen möchte. Tamar Weinberg eröffnet in ihrem Buch „Social Media Marketing - Strategien für Twitter, Facebook & Co“ den Zugang zu den einzelnen Kanälen. Sie erläutert sehr detailliert und anhand vieler Beispiele, wie auch „kleine“ Firmen die sozialen Medien wirkungsvoll einsetzen können.

Kleine Reise durch die wundersame Welt der Sprache

War die Sprache in den Medien früher besser? Die beiden Nachrichtenredakteure Sebastian Pertsch und Udo Stiehl müssen es wissen, denn sie veröffentlichen täglich auf floskelwolke.de abgedroschene Formulierungen, die in den Medien erschienen sind. In ihrem Buch „‚Ihr Anliegen ist uns wichtig!’ So lügt man mit Sprache“ nehmen sie sich auch weitere – Achtung! – Bereiche vor, in denen ihnen sprachliche Absurditäten begegnet sind.

Traun fürwahr

Deutsch ist laut Andreas Hock ein linguistisches Auslaufmodell. In seinem Buch Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann? fragt er sich, wie es nur so weit kommen konnte. Hock zählt in dreißig Kapiteln auf, wer und was zum Sprachverfall beiträgt. So kommen nicht nur manche Prominente, sondern auch der Deutschunterricht und die Rechtschreibreform bei ihm nicht gut weg.

Die deutsche Sprache – kein Grund zu verzweifeln

„Ich würde gern das reizende blaue Kleid im Schaufenster anprobieren. – Wie Sie wünschen, gnädige Frau. Aber wir haben auch Kabinen.“ * Mit Missverständnissen, Unsicherheiten und Zweifelsfällen in der deutschen Sprache beschäftigt sich das Buch Richtig oder falsch? Hitliste sprachlicher Zweifelsfälle. Auf ebenso verständliche wie unterhaltsame Weise werden darin Sprachprobleme gelöst – selbst die von manchmal zweifelnden Profis. * Edith Hallwass, „Deutsch müsste man können!, in: J. Wyss, Richtig oder falsch, S. 116

Buchbranche = Frauenbranche!?

Die Buchbranche ist weiblich – zumindest heute. Frauen lektorieren, verlegen, verkaufen, produzieren und gestalten Bücher. In wenigen Jahrzehnten haben sie sich Metiers erobert, die jahrhundertelang Männern vorbehalten waren. Edda Ziegler hat für ihr Werk „Buchfrauen“ aufgespürt, die früher eine Ausnahme waren und heute die Branche prägen. Eine informative Reise, die bis ins Mittelalter zurückführt.

Nicht nur für Studierende

Das Buch Berufsziel Lektorat richtet sich zwar an Studierende und behandelt ausschließlich den Bereich Verlagslektorat. Trotzdem kann es auch für freie Lektorinnen und Lektoren interessant sein – nämlich dann, wenn sie für Buchverlage arbeiten (möchten). Autor Günther Fetzer verbindet als ehemaliger Verlagslektor und jetziger Buchwissenschaftler gekonnt Theorie und Praxis.

Der Ratgeber: vom Schmuddelkind zum Musterknaben

Welche Bedeutung hat die Buchmarke? Dieser Frage geht Georg Kessler am Beispiel der Ratgeberliteratur nach. Der frühere GuU-Programmgeschäftsführer liefert zahlreiche Ideen, unter anderem für die Gestaltung und strategische Ausrichtung von Ratgebern. Diese – oft gering geschätzte – Warengruppe ist die zweitwichtigste nach der Belletristik, schon allein deshalb lohnt es sich, mehr darüber zu erfahren.

Recherchieren wie die Profis

Wenn Lektoren den Auftrag bekommen, die Inhalte in einem Manuskript fachgerecht zu überprüfen, suchen sie bald nach Hintergrundinformationen. „Recherchieren“ erläutert, wo sie die gewinnen und wie am besten strukturieren können. In erster Linie hat Markus Kaiser das Buch „Recherchieren“ für Journalisten geschrieben, deshalb finden Lektoren nicht zu jedem Kapitel einen praktischen Zugang. Trotzdem, nicht nur Journalisten recherchieren. Der Autor zählt im Vorwort noch andere Berufsgruppen auf: Schriftsteller, Pressemitarbeiter von Unternehmen und Verbänden, wissenschaftliche Mitarbeiter von Abgeordneten.

Das „Handbuch“ – für Autoren mit Ambitionen

„Ein stolzer Preis für ein Handbuch: über 50 EUR. Und den soll ich als angehende Autorin einfach mal schnell bezahlen? Schließlich hatte ich doch ohnehin schon genug Ausgaben!“ Solche Gedanken werden sicher viele Leser vor dem Kauf des „Handbuchs für Autorinnen und Autoren“ gehabt haben, das in diesem Jahr im Uschtrin-Verlag in 8. Auflage erschienen ist. Kaum haben sie sich eingelesen, werden sie schon zu weiteren Ausgaben animiert: Wer ein Buch veröffentlicht, der benötigt ein sehr gutes Porträtfoto, nicht eins, das eine Freundin mal schnell macht, weil sie gerne fotografiert, sondern eins, das bei einem professionellen Fotografen in Auftrag gegeben wurde.

Die Zukunft des Buches und der Buchbranche – gibt‘s die überhaupt?

Erst mal lag es nur da, schön eingepackt in das Schutzpapier mit den Informationen, was drin ist: „Books & Bookster. Die Zukunft des Buches und der Buchbranche“ von Martin Schmitz-Kuhl, erschienen im Bramann Verlag. Erst habe ich mich ausgiebig an der schönen Erscheinung erfreut, dann habe ich ganz vorsichtig das Einpackpapier entfernt. Und heraus kam: ein unifarbenes blaulila Buch in unglaublich schlichter, aber umso schönerer Aufmachung.

Panorama eines selbstbestimmten Berufslebens

HochschulabsolventInnen scheiden aus dem Wissenschaftsbetrieb aus, einige freiwillig auf der Suche nach für sie passenderen Herausforderungen, andere gezwungenermaßen wegen fehlender Planstellen – so auch vor längerer Zeit VFLL-Mitglied und BücherFrau Sonja Hilzinger, die habilitierte Autorin des Ratgebers, die aus der Not mehr als eine Tugend gemacht hat und am innovationsfreudigen Standort Berlin zur gefragten Beraterin für die (frei)berufliche und unternehmerische Profilierung von AkademikerInnen wurde.

Was Bücher erfolgreich macht: mehr als Buschfunk und Fata Morgana?

Denkanstöße für die Buchbranche und neue Impulse für die Bestsellerforschung: Damit präsentiert sich Kodex. Jahrbuch der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft im besten Licht. Die zweite Ausgabe des Periodikums versammelt dreizehn höchst informative Beiträge von Wissenschaftlern, Verlagsangehörigen und Publizisten zum Thema „Bestseller und Bestsellerforschung“.

Der Duden, Band 1, 26. Auflage

Juni 2013: Er ist da! Kommt in einem großen Paket, eingepackt in viel Plastik. Zu viel für meine Geschmack. Und doch freue ich mich über den neuen Duden.

Rosen oder Adler? Von der Lust, Haushaltsgüter zu produzieren

Was ist ein Bestseller? Eine „Buchneuerscheinung mit hohen Verkaufszahlen“, die „in Rangordnungen erfasst durch Medien und an Verkaufsorten kommuniziert wird und insgesamt einen großen Einfluss auf die gesamte Buchbranche ausübt“, so der Autor, der den Begriff gleich problematisiert: Korrekt müsse man von „Betterseller“ reden, schließlich könne es zeitgleich und im selben Genre mehrere Bestseller geben.

Im Spannungsfeld zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit

Die Leserschaft, an die sich der Band Im Bergwerk der Sprache. Eine Geschichte des Deutschen in Episoden laut Klappentext wendet, ist vielleicht etwas weit gefasst. Angesprochen werden all diejenigen Lesenden und Hörenden, die über die gelesene oder gehörte Sprache reflektieren, sowie diejenigen, die sich in privatem oder professionellem Kontext mündlich oder schriftlich sprachlich äußern wollen. Letzteres schließt wohl alle Menschen ein.

Ein Spaziergang durch die Sprachwissenschaft

Dafür, dass der Autor uns zunächst nur auf eine „Promenade“ mitnehmen will, ist sein grundsätzlicher Anspruch recht hoch: „Ein erhöhtes Sprachbewusstsein“, schreibt er in der Einleitung, „kann auf einen Weg zum Frieden führen – mit anderen, aber auch mit sich selbst – und damit zu einem erfüllten Leben.“

Unentbehrliche Überlebenskünstler: die Independent-Verlage

„Was sind Independent-Verlage und was unterscheidet sie von herkömmlichen Buchverlagen?“ Diese Frage steht im Mittelpunkt des Buchs von Johanna Stiglhuber. Die Autorin stützt sich auf ausgewählte Forschungsliteratur, die wichtigsten deutschen und österreichischen Branchenmedien sowie einige Datensammlungen und Interviews mit Verlegern. Bis auf wenige Ausnahmen spiegeln die Ergebnisse den Stand Ende 2010 oder früher wider.

Augenöffner für den Wert guter Texte

Das Autorenteam Kaizik/Schulz betreibt in Berlin ein Büro für Text, Layout und Infografik. Auf Grundlage ihrer langjährigen Berufserfahrung als Lektoren, Texter und Ghostwriter gehen sie der Frage nach, wodurch sich gute Texte, genauer gute Unternehmenstexte, auszeichnen. Sie richten sich dabei vornehmlich an jene Mitarbeiter von Unternehmen, die für die Beauftragung oder das Verfassen von Texten zuständig sind, ohne selbst pro­fessionelle Texter oder Redakteure zu sein.

Fremdwörter aus linguistischer Sicht

Um Anglizismen wird hierzulande oft und manchmal heftig gestritten. Kein Wunder, dass der Verlag den zutreffenden, sachlichen Titel „Das Fremdwort im Deutschen“ mit der Abbildung eines Lemmas „Anglizismus“ garnierte. Wer allerdings von Peter Eisenberg Beurteilungen erwartet, ob es nun „korrekt“ sei, „Sinn machen“ oder dergleichen zu sagen, liegt falsch: Das Buch vermeidet konkrete Empfehlungen zum Sprachgebrauch und behandelt ausschließlich das, was auch der Titel besagt: aus anderen Sprachen entlehnte Wörter, nicht Wendungen oder grammatische Strukturen.

Kann man Lesevergnügen messen?

Kaum ein Forschungsgebiet produziert zurzeit so viele Schlagzeilen wie die Hirnforschung: mal skurril, mal erstaunlich, dann wieder eher banal, doch immer aufs Neue im Rampenlicht. Die Erforschung der etwa 100 Milliarden Neuronen und ihrer unzähligen, komplexen Verbindungen ist ebenso produktiv wie populär. Kein Wunder, dass auch die Stiftung Lesen sich des Themas annahm: „Was geschieht beim Lesen im Gehirn?“

Sehr geehrte „Frauinnen“, verehrte Männer! – Wie kritisiert man die eigene Sprache?

Je unüberlegter wir sprechen, umso mehr erkennen wir die gesellschaftlichen Strukturen an, die unsere Sprache widerspiegelt. In unserem Fall sind das gesellschaftliche Strukturen, die auch das Weibliche als nicht normal ausgrenzen und unsichtbar machen. Die Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch ruft uns das in ihren sprachkritischen Glossen unter dem Motto Deutsch auf Vorderfrau hartnäckig ins Bewusstsein.

E-Manuskripte mit MS Word 2010

Zur Datenerfassung für elektronische Manuskripte stellt MS Word noch immer das am häufigsten verwendete Programm dar. Damit aus Word-Dokumenten crossmediale Publikationen entstehen können, müssen sie sauber und professionell formatiert sein. Auch fortgeschrittene Word-Nutzer profitieren von diesem Buch, da die Bedeutung von sauber formatierten Dokumenten für die weitere Verwendung der Inhalte in verschiedenen Medien zunimmt und die Grundlage für reibungslose Arbeitsabläufe für Satzprogramme und den E-Book-Bereich darstellt.

Der schnelle Weg in die Welt der Werbung

Das Geschäftsfeld Werbelektorat ist für unsereins eine abwechslungsreiche und – entsprechende Qualifikation vorausgesetzt – lukrative Alternative zum klassischen Verlagslektorat. Wer nicht nur reine Korrektorate anbietet, sollte daher mit den Begriffen und Arbeitsfeldern der Werbung hinreichend vertraut sein: ein Grund, sich ein Fachlexikon anzuschaffen.

E-Books sind im Kommen ...

Immer mehr Verlage, aber auch neue und noch unbekannte Autoren setzen auf das E-Book. Mit den neuen Lesegeräten – E-Reader sowie Tablet-Computer – ist das E-Book für die Leser attraktiver geworden. Random House rechnet so für den amerikanischen Markt mit einem Marktanteil von 25 % im Jahr 2011 und bis zu 50 % in den folgenden Jahren – gemeint ist wohlgemerkt der Anteil an der Gesamtheit von Buchverkäufen!

Der Teufel steckt buchstäblich im Detail

Freie Lektorinnen und Lektoren sind oft mit Fragen der Typografie konfrontiert – sei es bei der Schlussredaktion von Zeitschriften, sei es beim Lektorat für publikationsunerfahrene Institutionen, sei es bei der Beratung von Self Publishern und natürlich auch beim eigenen Satz von Publikationen. Das betrifft sowohl die Makrotypografie – das Layout – als auch die Mikro- oder Detailtypografie. Zu letzterer hat der für seine Buchgestaltungen bekannte und vielfach ausgezeichnete Schweizer Typograf Jost Hochuli bereits 1987 ein Büchlein verfasst, das er 2001 überarbeitet hat und das nun in einer erneut überarbeiteten und um zusätzliche Beispiele erweiterten Auflage vorliegt.

Ein gutes Layout erleichtert Lesen und Verständnis

Diese – für gedruckte Bücher selbstverständliche – Tatsache gilt nach Überzeugung der amerikanischen Online-Publishing-Expertin Elizabeth Castro auch für E-Books. Sie zeigt Schritt für Schritt, wie ansprechende E-Books im EPUB-Format entstehen.

„Ich vermisste mein altes Gehirn ...“

Es ist ein Schlüsselthema, das uns in den kommenden Jahren noch intensiv beschäftigen wird. Die mit den aktuellen informationstechnologischen Entwicklungen einhergehenden Wandlungen und Umbrüche sind hochinteressant und sicher auch brisant. Wie „Internet & Co.“ unsere Erfahrungswirklichkeit – und uns selbst – zu ändern vermögen, lässt sich bislang wohl allenfalls erahnen. Die Publikationen zum Thema mehren sich; Stichwörter für aktuell diskutierte Konsequenzen auf individuellen und sozialen Ebenen sind zum Beispiel: Erfahrungsverarmung, Pornofizierung.

Ein Füllhorn an Informationen, das keine Wünsche offen lässt

Seit 25 Jahren gibt der Uschtrin Verlag in München das Handbuch für Autorinnen und Autoren heraus. Pünktlich zu diesem Jubiläum ist nun die siebte, komplett überarbeitete Auflage erschienen: ein 700-Seiten-Wälzer, prall gefüllt mit allem, was man als Autor oder Autorin wissen muss.

Ein unsichtbares Wesen: der Lektor

Dieses unsichtbare Wesen hat der Kommunikationswissenschaftler Walter Hömberg erstmals empirisch in einer Studie untersucht. Sie betrachtet das Berufsbild, die Anforderungen an und Aufgaben von Lektoren in Buchverlagen und liefert Daten zu deren Ausbildung, Tätigkeitsbereichen und Selbstverständnis.

Fünfhundert Millisekunden für ein Wort

Eine halbe Sekunde, so lange dauert es, bis wir als geübte Leser ein Wort erfassen. Welche Fülle an Prozessen sich in dieser kurzen Spanne vollzieht, führt die Autorin anhand einer Zeitleiste detailliert vor: vom Aktivieren sämtlicher Aufmerksamkeitsnetzwerke über das Erkennen und Abtasten eines Texts in Sakkaden und Fixationen bis zum Verknüpfen von Buchstaben mit Lauten und schließlich zum Abgleich mit dem gesamten individuellen Wortwissen. Eine Herkulesaufgabe, die wir spielend bewältigen.

Buchdruck, Schießpulver und die Magnetnadel

Diese drei mechanischen Erfindungen veränderten nach Francis Bacon „den ganzen Zustand der Dinge in der Welt“. Die Erfindung des Buch- drucks änderte nicht nur einige Dinge in der Welt, sondern brachte auch eine ganze Branche hervor: die der „Bücher und Büchermacher“. Deren Arbeitswelt, Organisation und Struktur ist Thema des gleichnamigen Standardwerkes, das nun in einer neu bearbeiteten Auflage vorliegt.

Dreieinhalb Jahrtausende Buchkultur genussvoll aufbereitet

„Von Autoren, Büchern und Piraten“ steht auf dem Titelblatt von Detlef Bluhms kleiner Geschichte der Buchkultur. Meinen ersten Eindruck prägt jedoch das überdimensionierte, in jüngster Zeit inflationär auftretende Et-Zeichen, das auf dem Schutzumschlag und auf dem Buchrücken statt „und“ verwendet wird.

Warum sich Fremdwörter in unserer Sprache so wohlfühlen

Das Deutsche ist eine „flexible“ und „äußerst gastliche Sprache“. „Nicht umsonst fühlen sich die Fremdwörter bei uns so wohl.“ – Mit dieser sympathischen Charakterisierung des Deutschen wirbt Angeliki Ikonomidis in ihrem Buch dafür, Anglizismen im Deutschen nicht nur willkommen zu heißen, sondern auch unmissverständlich und richtig zu verwenden.

Was macht einen Bücherwurm zum erfolgreichen Lektor?

Mag sich so manch literaturwissenschaftlich gebildeter Büchernarr fragen, bevor er ins nächste Kapitel seines Romans abtaucht, anstatt endlich zum Telefon zu greifen. Das „Handbuch für Lektoren und Redakteure“, das 2008 unter dem Titel „Bücher machen“ beim Bramann Verlag erschienen ist, greift ihm in dieser schwierigen Phase unter die Arme.

Umfassendes Grundlagenwerk zur deutschen Orthographie

Zugegeben, es braucht schon eine ziemlich spezielle Leidenschaft, um sich einem Werk zuzuwenden, das eine „umfassende sprachwissenschaftliche Gesamtdarstellung der deutschen Orthographie“ (Klappentext) bietet. Aber wo diese Leidenschaft ein wenig glimmt, da vermag das vorliegende Werk doch die eine oder andere Flamme zu entzünden.

Genial: alle Standardvarianten des Deutschen aus 7 Ländern auf 954 Seiten

Das 2004 erschienene Variantenwörterbuch des Deutschen ist ein Qualitätsbestseller ganz nach Lektor(inn)en-Geschmack: In einem Monat war die 1. Auflage von 2500 Exemplaren verkauft!

Idealismus vermeidet Krise des Lektorats?

Schon lange nicht mehr so gelacht! Denis Scheck beschreibt, wie er als Kind literarisch sozialisiert wurde. Seine Lieblingslektüre, SF- und Fantasy-Übersetzungen aus dem Amerikanischen, waren dermaßen schludrig gemacht und willkürlich gekürzt, dass der Dreizehnjährige sich kurzerhand dachte: Das kann ich auch! Er bewarb sich um eine freie Mitarbeit bei einem Verlag. Erfolgreich.

Ein Muss für Lektoren und Lektorinnen: Kleines Praktikum für Urheber- und Verlagsrecht

Hat ein juristischer Fachverlag auch etwas für Nichtjuristen zu bieten? Er hat! Zu Recht behauptet der Verlag C.H. Beck, dass Ludwig Delp mit seinem Werk eine „leicht verständliche Einführung zum Urheber- und Verlagsrecht für den juristischen Laien“ geschrieben habe. Das Buch, das sich besonders an Buchhändler und Verleger richtet, ist auch für Autoren und Lektoren ein absolutes Muss im Bücherregal.