Vertraulichkeit, Geheimhaltung, Taktgefühl, Verschwiegenheit, Rücksichtnahme, Zurückhaltung, Fingerspitzengefühl, Pietät – das alles ist ja wohl von gestern. Vielleicht müssten sich Lektorinnen und Lektoren da ein bisschen anpassen an moderne Zeiten: die aktuellen Zahlen aus dem eben zur Korrektur erhaltenen Geschäftsbericht online versteigern, die Dumpingpreise beim renommierten Literaturverlag twittern, die geniale Buchidee einer Jungautorin und die neuesten Forschungsergebnisse eines Hochschulinstituts für den Blog „Neues aus dem Lektorat“ verwerten und dann auf ganz viele Klicks hoffen, die Werbeeinnahmen möglich machen, von denen Lektor/Lektorin dann leben kann.
Tja, ist vielleicht doch nicht so die tolle Geschäftsidee.
Dr. Sibylle Strobel, www.lektorat-strobel.de