Komma

Gleich vorweg: Die Kommas und die Kommata ist beides korrekt.

Der Punkt ist die Mutter aller Satzzeichen, deshalb heißt es ja auch Inter·žpunkt·žion. Ein Satz ist ein Satz ist ein Satz. Aber gleich danach kommt das Komma.

Das Komma gliedert den Satz und macht ihn so übersichtlicher. Es setzt die Atempausen für den großen Schwung und ist manchmal sogar inhaltsschwer.

In folgenden Beispielen macht es einen großen inhaltlichen Unterschied, ob bzw. wo Sie das Komma setzen. Hier müssen Sie also einmal kurz überlegen, was Sie sagen wollen, dann ist es ganz leicht.

Beispiel 1:

  • mit Komma: Die Bäckerei hat einen neuen, glutenfreien Kuchen im Sortiment. = Bisher gab es dort keine Kuchen ohne Gluten.
  • ohne Komma: Die Bäckerei hat einen neuen glutenfreien Kuchen im Sortiment. = Es gibt bereits glutenfreie Kuchen, jetzt hat die Bäckerei einen weiteren in den Verkauf genommen. Die Betonung liegt auf „neuen“.

Beispiel 2:

  • ohne Komma: Tom Toms Freund Klaus und Suse gehen ins Kino. = Sie brauchen 2 Karten. Tom Tom ist eine Person und Klaus ist Tom Toms Freund.
  • mit einem Komma: Tom, Toms Freund Klaus und Suse gehen ins Kino. = Sie brauchen 3 Karten. Die erste Person heißt nur Tom und Klaus ist Toms Freund.
  • mit zwei Kommas: Tom, Toms Freund, Klaus und Suse gehen ins Kino. = Sie brauchen 4 Karten. Der Name von Toms Freund wird nicht genannt. 

Wenn Sie sich die Sätze laut vorlesen (jeweils kleine Pause beim Komma), merken Sie den Unterschied.

Beispiel 3:

  • mit Komma, aber wo?: Ich rate dir zu helfen. Ohne Komma weiß die Les*erin nicht, wo sie die kleine Sprechpause setzen soll, denn es ist unklar, wer die Hilfe bekommt bzw. gibt. Deshalb:
    Ich rate, dir zu helfen. = Irgendwem gebe ich den Rat, dir zu helfen.
    Oder:
    Ich rate dir, zu helfen. = Ich rate dir dringend, wem auch immer zu helfen.

Ansonsten sind die Lektoren und Lektorinnen im VFLL wahre Kommahexer und -hexen, die diesen kleinen Bogen raus haben. Lassen Sie Ihre Texte einfach verzaubern.

Angelika Pohl, www.Angelika-Pohl.de

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