Konjunktiv

In aller Kürze: Man mache (Konjunktiv I: Aufforderung) sich das sprachliche Register klar, in dem man sich bewegt, und die Funktion, die man gerne nutzen würde, wenn man die Formen im Griff hätte (Konjunktiv II: irrealer Wunsch). Die Referats- oder Wiedergabefunktion ist wohl die wichtigste. Doch je nach Sprachbereich sage ich die Dinge anders. Der Konjunktiv ist zum Beispiel keineswegs immer die erste Wahl, um Distanzierung auszudrücken.

Manchmal mag ja sogar die süddeutsche Umschreibung mit „tun“ die richtige sein: „Wenn i di frogn dad, ob’s du mi mögn kannst, wos dad’st’n nacha du do sogn?“ (Bruno Jonas, Es soll nie wieder vorkommen. Ausgesuchte Entschuldigungen und Geständnisse, München 1999, S. 44)

Möge (Konjunktiv I: realer Wunsch) die Lektorin oder der Lektor behilflich sein!

 

Dr. Sibylle Strobel, www.lektorat-strobel.de

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