Was hat eine Lektorin mit Fremdsprachen zu tun? Eine ganze Menge. Man denke da zum Beispiel an alle Schülerinnen und Schüler, die eine Fremdsprache lernen. Sie benötigen dafür ein Schulbuch und Begleitmaterial (ein Grammatikheft, einen Vokabel- oder Klassenarbeitstrainer – und die ganz fleißigen noch so einiges mehr).
Und auch die Lehrerinnen und Lehrer nutzen gern Handreichungen, die sie durch das Lehrwerk führen, in denen sie die fertigen Lösungen finden und viele Tipps und Anregungen.
All diese Bücher und Hefte wollen gut lektoriert sein. Und da geht es nicht nur darum, echte Fehler zu beheben, Form und Einheitlichkeit zu prüfen oder Fakten zu checken.
Nein, es geht da richtig ans didaktisch und sprachlich Eingemachte. Hier nur ein paar der üblichen Fragestellungen:
Auch müssen Entscheidungen getroffen werden, in der Regel natürlich in Absprache mit den Verlagen: Wie kennzeichne ich sprachlich falsche Sätze, die die Schülerinnen und Schüler erkennen und benennen sollen? Soll überhaupt mit solchen Sätzen gearbeitet werden? Denn was einmal schwarz auf weiß gedruckt ist, prägt sich vielleicht ein, womit der Schuss nach hinten losginge.
Wie lockern wir den mitunter ein bisschen trockenen Stoff etwas auf? Ja genau! Mit bunten Illustrationen und Fotos. (Aber Vorsicht, auch die müssen zur Altersgruppe passen!) Da lassen sich oft zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn ein nettes Foto der Sagrada Familia oder ein berühmtes Gemälde von Picasso tragen auch gleich zur Landeskunde bei.
Um all das, und vieles mehr, kümmert sich die Fremdsprachenlektorin – tagtäglich und mit nicht nachlassender Begeisterung. Hätten wir nicht früher auch so tolle Schulbücher haben können? So manch einer hätte vielleicht nicht gleich beim Anblick eines Cursus Latinus das Handtuch geworfen.
Nadja Prinz