Wenn auf einem Ausdruck Korrektur gelesen wird, werden alle Fehler mit Korrekturzeichen angezeichnet. Um aber überhaupt zu wissen, was in einem Text als Fehler angesehen werden soll, sind Korrekturvorschriften nötig. Nicht für jeden Auftraggeber ist ein Trennstrich statt eines Gedankenstrichs tatsächlich ein Fehler, der angezeichnet werden soll. Manche haben auch bestimmte Regeln für Bildunterschriften oder sehen Schusterjungen nicht so ernst: Es gibt Hausorthografien oder Styleguides, die von den Regeln des Rechtschreibrats oder typografischen Empfehlungen teilweise stark abweichen.
Haben sich alle darauf verständigt, was zur Korrektur angezeichnet werden soll, kann die Textkorrektur beginnen. Korrektoren und Korrektorinnen nutzen in Deutschland die Korrekturzeichen nach DIN 16511, die auch im Duden abgedruckt sind. In anderen Ländern werden auch andere Zeichen genutzt.
Alle Korrekturzeichen, die im Text benutzt wurden, um z. B. Hochzeiten, Leichen oder Waisen zu markieren, müssen am (Korrektur-)Rand oder zwischen den einzelnen Spalten wiederholt werden, damit Setzer und Grafikerinnen die Fehler finden können und wissen, wie die Fehler zu korrigieren sind.
Findet man auf einer Seite kein Korrekturzeichen, hat man es übrigens mit einer sogenannten Jungfrau zu tun: einer Druckseite ohne Fehler.
Herzlichen Glückwunsch!
Mathias Stolarz, www.lektorat-stolarz.de