Wenn ein Projekt sensible Themen behandelt oder Erfahrungswelten bestimmter Gruppen darstellt, die nicht dem eigenen Erleben entsprechen, ist ein Sensitivity Reading ratsam. Das Ziel ist es, nicht zu verletzen, schädliche Stereotype zu vermeiden – und mehr Lesende von einem Text zu begeistern.
Hierfür werden Texte ganz oder passagenweise mit Augenmerk darauf gelesen, dass die Darstellung von z. B. People of Color (PoC), Frauen, LGBTQIA+ und Menschen mit Behinderungen zeitgemäß ist, die Sprache diskriminierungsfrei und der Umgang mit sensiblen Erfahrungen wie z. B. Diskriminierung oder Trauma respektvoll.
Anmerkungen werden direkt am Text gemacht, weswegen ein Sensitivity Reading im Gegensatz zu Sensitivity Consulting meist nach Fertigstellung eines Textes durchgeführt wird – im Idealfall allerdings vor Lektorat und Korrektorat.
Lian Stollenwerk-Gans, www.fantastisch-lektoriert.de