Als Genderzeichen werden die Zeichen benannt, die fürs Gendern benutzt werden. Ein solches wurde erstmals in den 1970er- und 1980er-Jahren benutzt, als das generische Maskulinum infrage gestellt wurde. Es etablierte sich als erstes Genderzeichen das sogenannte Binnen-I: LektorInnen. Mit ihm sollten Frauen sichtbar gemacht werden – ohne jedes Mal auf die Doppelnennung zurückgreifen zu müssen.
Später sollen Genderzeichen alle Geschlechtsidentitäten jenseits des binären Systems abbilden. In England wurde bereits in den 1990er-Jahren der Genderstern verwendet, der sogenannte Asterisk, um weitere Geschlechter einzuschließen: Lektor*innen. Anfang der 2000er-Jahre kam der Gender-Gap auf: Lektor_innen. Auch Doppelpunkt und Mediopunkt wurden zu Genderzeichen: Lektor:innen, Lektor·innen.
Am häufigsten genutzt ist derzeit der Genderstern, der, wenn ein Genderzeichen benutzt werden soll, vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband empfohlen wird. Vom Mediopunkt ist dringend abzuraten, da dieses Zeichen in der Leichten Sprache genutzt wird. Wichtig zu wissen ist, dass derzeit der Einsatz aller Genderzeichen nicht der amtlichen Rechtschreibung entspricht (jeweils Stand Oktober 2024).
Andrea Görsch und Katja Rosenbohm, www.goersch-rosenbohm.de